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NRW-Innovationsminister nimmt Prototypanlage zur Wirbelschichttrocknung in Betrieb

 

·         WTA erhöht den Wirkungsgrad eines Braunkohlenkraftwerks um zehn Prozent

·         Power-Chef Dr. Lambertz: „Bekenntnis zur effizienten Braunkohleverstromung“

 

RWE Power hat heute die Prototypanlage zur Vortrocknung von Braunkohle (WTA) im Innovationszentrum Kohle am Kraftwerksstandort Niederaußem offiziell in Betrieb genommen. Der nordrhein-westfälische Minister für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie, Prof. Dr. Andreas Pinkwart drückte gemeinsam mit dem Landrat des Rhein-Erft-Kreises Werner Stump, der Bergheimer Bürgermeisterin Maria Pfordt und dem Vorstandsvorsitzenden der RWE Power Dr. Johannes Lambertz den symbolischen „grünen Knopf“. „Hier am Standort Niederaußem, den Sie mit Recht „Innovationszentrum Kohle“ nennen, wird Pionierarbeit zur klimaschonenden Nutzung der Braunkohle geleistet. Ein derartiges Innovationszentrum steht dem Innovationsland Nr. 1, zu dem wir das Energieland Nordrhein-Westfalen entwickeln wollen, sehr gut zu Gesicht“, unterstrich Pinkwart bei der Inbetriebnahme.

 

Rhein-Erft-Kreis

WTA steht für Wirbelschichttrocknung mit interner Abwärmenutzung. Die von eigenen Ingenieuren entwickelte Technik hat RWE Power als Markenzeichen schützen lassen. Eine Lizenz konnte bereits nach Australien verkauft werden, Gespräche mit anderen Ländern laufen. Durch die WTA soll der Wirkungsgrad künftiger Braunkohlenkraftwerke um weitere zehn Prozent auf 47 Prozent gesteigert werden. Dadurch wird bei gleicher Stromproduktion eine CO2-Reduktion bei einem Kraftwerk mit 1.000 MW Leistung von bis zu einer Million Tonnen pro Jahr möglich. Zum Vergleich: Um eine ähnliche Einsparung zu erreichen, müssten fast 500.000 Mittelklasseautos dauerhaft aus dem Verkehr gezogen werden. In der WTA werden 110 Tonnen Trockenbraunkohle pro Stunde erzeugt, das sind bis zu 30 Prozent des Gesamtkohlebedarfs des BoA-Blocks, dem derzeit modernsten Braunkohlenkraftwerk der Welt mit einem Wirkungsgrad von über 43 Prozent. Die Folge ist eine CO2-Reduktion von über 250.000 Tonnen jährlich. In das Vorhaben hat RWE Power 50 Millionen Euro investiert.

„Die WTA ist ein weiteres Bekenntnis, dass wir auch in Zukunft auf die Braunkohle setzen und zwar unter der Prämisse, die Verstromung effizienter, umweltfreundlicher und ressourcen-schonender zu machen“, betonte Power-Chef Dr. Johannes Lambertz. In diesem Zusammenhang bedauerte er die EU-Beschlüsse zum Emissionshandel, die eine Planung neuer Kohlenkraftwerke für die Zeit nach 2012 erheblich erschweren. Dass das Unternehmen in Niederaußem verstärkt Forschungs- und Entwicklungsvorhaben vorantreibt, ist ein Beleg dafür, dass der Standort auch künftig eine Perspektive hat.

Lambertz appellierte aber an die Politik, die verbliebenen Möglichkeiten wahrzunehmen, die der Emissionshandel noch bietet. Dazu gehört die Förderung hocheffizienter neuer Kraftwerke wie etwa ein Trockenbraunkohlenkraftwerk und die wirksame Unterstützung von CCS-Projekten. Lambertz weiter: „Das beinhaltet natürlich auch die Verlängerung der Laufzeiten unserer Kernkraftwerke.“ Der Power-Chef warnte davor, aus ideologischen Gründen auf die beiden tragenden Säulen der Stromversorgung – Kohle und Kernenergie – zu verzichten: „Die ausgewogene Mischung aus Erneuerbaren, Kernenergie und fossilen Energieträgern ist die Lebensversicherung für den Industriestandort Deutschland“.

 

 

WTA ist zentraler Bestandteil des Innovationszentrums Kohle

Mit der WTA-Technologie wird der Wassergehalt der Rohbraunkohle von mehr als 50 Prozent auf 12 Prozent gesenkt. Der entscheidende Fortschritt: Im Gegensatz zum bisherigen Trocknungsprozess mit 1.000 Grad Celsius heißem Rauchgas erfolgt die Trocknung in der WTA bei einer Temperatur von 110 Grad energetisch deutlich günstiger. Außerdem wird die für die Trocknung der Kohle aufgewandte Wärme jetzt weitgehend zurückgewonnen und weiter genutzt. In der Prototypanlage können jetzt die feuerungstechnischen Randbedingungen bei der Verbrennung von Trockenbraunkohle im großtechnischen Maßstab untersucht werden.

Die WTA, die modernste und größte Trocknungsanlage für Braunkohle weltweit, ist zentraler Bestandteil des Innovationszentrums Kohle von RWE Power. Am Kraftwerksstandort Niederaußem treibt das Unternehmen Forschungs- und Entwicklungsprojekte in unterschiedlichen Bereichen voran. Vorhaben wie die CO2-Wäsche, die Hochleistungsrauchgaswäsche REAplus oder die Algenkonversionsanlage einen die Zielstellung, die Kohlen-verstromung klimaschonender zu gestalten. Für die laufenden vier Vorhaben wendet RWE Power insgesamt 90 Millionen Euro auf. Die Wirbelschichttrocknung ist darüber hinaus ein unabdingbarer Baustein für das IGCC-Kraftwerk, das RWE Power in Hürth bis Anfang 2015 errichten will. Bei dieser Anlage soll die Kohle vergast und dabei das CO2 abgeschieden und einer späteren Speicherung zugeführt werden. Die Kosten für dieses Projekt (Kraftwerk plus Pipeline und Speicher) liegen bei über zwei Milliarden Euro – eine Milliarde Euro stellt RWE hierfür bereit.

 

 

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